K.O.-Tropfen, oft auch „Date-Rape-Drogen“ genannt, sind Substanzen, die heimlich in Getränke oder Speisen gemischt werden. Ihr Ziel ist es, eine Person so zu betäuben, dass sie bewusstseins- und wehrlos wird. Betroffene wachen häufig mit Erinnerungslücken auf und können sich an den Vorfall kaum oder gar nicht erinnern.
Welche Stoffe werden eingesetzt?
Am häufigsten kommen GHB (Gamma-Hydroxybuttersäure) und seine Vorstufe GBL zum Einsatz. Bereits geringe Mengen führen zu schneller Sedierung und Gedächtnisausfällen. Benzodiazepine wie Flunitrazepam (oft als „Rohypnol“ bekannt) wirken angstlösend und schlaffördernd, während Ketamin als Anästhetikum zusätzlich Halluzinationen auslösen kann. All diese Mittel sind farb- und geruchlos und entfalten selbst in niedrigen Dosen eine starke Wirkung.
Wirkung und Nachweisfenster
GHB wirkt innerhalb weniger Minuten und kann rasch zu schwerer Bewusstlosigkeit führen. Besonders gefährlich ist die Kombination mit Alkohol, da sie das Risiko für Atemstillstand, Kreislaufversagen oder Koma deutlich erhöht. GHB und ähnliche Substanzen werden sehr schnell ausgeschieden: Im Blut sind sie meist nur bis zu zwölf Stunden, im Urin bis etwa 24 Stunden nach der Einnahme nachweisbar.
Forensische Untersuchungen
Kommt der Verdacht auf, werden im Krankenhaus oder Labor Blut- und Urinproben entnommen (Blut: 6–12 Stunden, Urin: bis 24 Stunden). Anschliessend nutzt man Gas- oder Flüssigchromatografie gekoppelt mit Massenspektrometrie, um auch kleinste Spuren sicher nachzuweisen. Es kann sein, dass jemand K.O.-Tropfen vermutet, der Zustand aber durch eine andere Droge verursacht wurde. Deshalb kann in bestimmten Fällen auch eine umfangreiche Haaranalyse geben.
- Haaranalyse GHB
- GHB-Erkennungssystem
- Drugcheck GHB
- Umfangreiche Haaranalyse Drogen & Medikamente (inkl. LSD)
Rechtliche Aspekte
In der Schweiz ist das unbefugte Verabreichen solcher Substanzen strafbar und kann als Nötigung, sexueller Übergriff oder Körperverletzung geahndet werden. Auch in Deutschland gelten vergleichbare Straftatbestände mit Freiheitsstrafen von bis zu mehreren Jahren. Da die Drogen schnell metabolisiert werden, erschwert dies häufig die Beweisführung, wenn Betroffene verspätet medizinische Hilfe aufsuchen.
Schutzmassnahmen und Notfall
Am besten schützen Sie sich, indem Sie Getränke nie unbeaufsichtigt stehen lassen und immer in Begleitung unterwegs sind. Teststreifen können eine erste Orientierung bieten, ersetzen aber keine vollständige Sicherheit. Wer nach einem Schluck plötzlich unter starker Übelkeit, Benommenheit oder ungewöhnlicher Müdigkeit leidet, sollte sofort Hilfe rufen. Im Krankenhaus werden dann Proben gesichert und erste forensische Untersuchungen durchgeführt. Parallel dazu kann bei der Polizei Anzeige erstattet werden, um eine solide Beweislage zu schaffen.
Fazit: K.O.-Tropfen wirken schnell und verschwinden rasch aus dem Körper. Moderne Labormethoden ermöglichen jedoch sichere Nachweise – vorausgesetzt, es wird schnell gehandelt. Aufmerksames Verhalten, geschützte Getränke und eine zügige medizinisch-forensische Betreuung sind die besten Schutzmassnahmen gegen die schwerwiegenden Folgen dieses Missbrauchs.